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 Wir biken, shopen, walken, sind in oder out und irre cool und checken es nicht, dass wir so abgefuckt sind. Also turnen wir uns an powern unsere activity und dann chillen wir. Ein guter deal bringt cash und dabei ist die location equal.
 Das nennt man Denglisch und wir ertappen uns immer wieder dabei. Wußtet ihr, dass es über 6000 Anglizismen in unserer deutschen Sprache gibt? Das ist beinahe schon eine Sprache für sich und dabei sind die meisten Anglizismen absolut unnötig und Überflüssig wie ein Kropf. Wer das nicht glauben kann, hier ist die Liste: http://www.vds-ev.de/anglizismenindex/suche2.php?str=f&la=on Meine Tochter hat erst im Gymnasium gelernt, das Handy kein englisches Wort ist.
Der Erste, der unsere Sprache wieder sexy gemacht hat war Udo Lindenberg. Wer den nicht mehr kennt, hier ist er: http://www.youtube.com/watch?v=QU8YiEIyPUw
Dafür hat er zurecht das Bundesverdienstkreuz erhalten. Ja, das ist kein Witz, ich spreche die Wahrheit.
Wieder mal alles klar auf der Andrea Doria, doch die Andrea Doria, was ein Schiff, das gesunken ist: Warum ist unsere Sprache eigentlich nicht mehr Salonfähig? Braucht unsere Sprache eine Stütze? Gehört sie zu den sterbenden Sprachen und verarmt sie unmerklich im Sumpf der Anglizismen? Oder ist da der ganz normale Anpassungsprozess, den jede Sprache mitmacht?
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Zitat von Astroharry Meine Tochter hat erst im Gymnasium gelernt, das Handy kein englisches Wort ist.
...ich benutze nur noch "Mob" (kurz für deutsch Mobiltelefon"), eine schöne germanische Alternative finde ich :-)
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Werd ich mir merken
Lieben gruß Willibald
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ist mobiltlephon deutsch....? eher aus dem lateinischen und französischen
das deutsche wort wäre doch in etwa so
tragbare fernsprech anlage
bei dem mal im schwarzwald gesehenen schild
Deutsche Kraftpost Haltestelle
wie schön tönt dann in meinens ohren
bus stop
philippe
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Roksi
Admin
Beiträge: 2.137
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26.02.2008 12:46
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Ich vermute, die heutige Globalisierung und das schnellere Bringen der Ware auf den Markt hat dazu gebracht, dass man viele Sprachen mit Anglizismen überschwemmt hat. Im Russischen sieht es nicht besser aus. Und genauso wie in anderen Ländern sind die Menschen, denen die sprachlichen Wurzel wichtig sind, damit äußerst unzufrieden. Meine eigene Meinung dazu ist, dass durch die Verfremdung ein Stück der Volklore verloren geht. Die Globalisierung (auch der Sprache) macht irgendwie alle... gleich... Individualität geht einfach verloren.

 Roksi ..........................................................TM 003
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Erinnere mich, vor über 30 Jahren als meine französische Freundin zu Besuch war und wir so als jugendliche Mädchen das Radio nebenher laufen hatten, da fiel ihr auf, dass in unsrem deutschen Sender auffällig viele englischsprachige Lieder laufen. Und sie erzählte mir, dass bei ihnen in Frankreich kürzlich ein Gesetz rausgekommen sei, dass mindestens ein Drittel (oder zwei Drittel?) der Radio-Lieder französisch sein müsse. Auch die Umgangssprache hat man damals durchkämmt und Werbung dafür gemacht die französische Version zu wählen. Das hat wohl nachhaltig gewirkt, da bis heute vor allem französische Titel im franz. Radio zu hören sind. Allerdings ist die Sprache manche Begriffe nicht losgeworden. Wochenende heißt week-end und Fußball football... Trotzdem ist die Invasion der Anglizismen weit weniger stark ausgefallen, als bei uns.
Saraswati

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Das Eindämmen der Anglizismen per Gesetz hat auch wirtschaftliche Hintergründe. Die amerikanische Musik- und Filmindustrie produziert nicht nach Qualität, sondern nach Menge. Hier geht es tatsächlich um den amerikanischen Wirtschaftsimperialismus. Da stehen handfeste Konzerne dahinter, die ihre Vormachtstellung demonstrieren. Die amerikanische Gesellschaft ist stärker Wirtschaftsorientiert als irgendeine andere Gesellschaft. Es geht um Geld. Historisch ist das nachvollziehbar, da Amerika zunächst von den ärmsten Europas besidelt wurde. Diese armen Leute bildeten die erste Sidlergeneration und sie gaben den amerikanischen Traum vom grenzenlosen Reichtum an die nachfolgenden Generationen weiter. So entstand das heutige Amerika, als Wirtschaftsgroßmacht.
In Deutschland rettet man sich vor der Agression amerikanischer Interessen durch totale Anpassung. Es gibt schon Studiengänge in englischer Sprache und alle größeren Firmen haben englische Abteilungs-Bezeichnungen eingeführt. Auch wurde in den höheren Geschäftsetagen Englisch als Konferenzsprache eingeführt. Unsere Kinder werden in ihren Jobs mal englisch sprechen müssen und wenn sie nachhause kommen unterhalten sie sich mit ihren Kindern in deutsch. Wir werden, wenn der Trend anhält, eine Minderheit im eigenen Land werden. Na ja, wir deutschen haben die Römer überstanden, dann die Franzosen und nun sind die Amis im Land. Nächstens müssen wir wieder auf die Wartburg ziehen und die Rechte unserer Nation einfordern.
Gruß Harry
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@philippe,
keine Angst, bei uns in der Stadt fahren keine Omnibusse mehr, sie wurden längst durch City-Busse ersetzt und auf dem alten Halteschild steht nicht mehr "HALT" sondern "STOP"  Seltsamerweise konnte sich der Bus-Stop noch nicht gegen die Haltestelle durchsetzen, aber ich habe es schon öfter gehört. Die Kiddies gehen auch nicht mehr Bummeln, sondern schopen. ehrlich gesagt ertappe ich mich auch ab und zu bei einem Anglizismus. Seit ich darauf achte fallen mir wieder die deutschen Worte ein.
Auch unter der Bildungselite machen sich anglizismen breit. So laß ich kürzlich in dem Buch eines Historikers, der über Mozart schrieb den tollen Satz:"der Plot der Oper". Gemeint war entweder "Die Handlung" oder das "Handlungs-Schema". Ich habe natürlich sofort das englische Wörterbuch zu Rate gezogen und fand: Plot: Bauplan, Diagramm, Entwurf, grafische Darstellung, Grundriss, Lageplan, Plan Ich entschied mich kurzerhand für "Plan". Also der "Plan der Oper" ... oder doch einfach nur die Handlung? Das kommt davon. Wenn man eine Sprache nicht richtig beherrscht, sollte man kein so schwieriges Buch lesen.
In einer Talk-Show(Gesprächsrunde) hörte ich kürzlich eine Schauspielerin sagen:"Dieses Kaffee war eine tolle Location" und da stand ich wieder mit meinen ungenügenden Sprachkenntnissen. Was meinte sie damit? Dass es ein nettes Kaffee war oder eine schönes Kaffee oder ein Kaffe mit einem schönen Ausblick oder einer angenehmen Atmosphäre - Ich habe lange darüber nachgedacht, was sie eigentlich meinte ...
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 bei der zu erwartenden rezession in usa wird der russische einfluss gewinnen auch wegen dem gas und rohöl
und haltestelle wird vieleicht so ausehen
Остановка
roksy soll mich bitte korrigieren.
oder wegen der geringen deutschen geburtenrate, etwa so
durak
aber Deutsche Kraftpost Haltestelle ist ja schon der hammer

philippe
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Roksi
Admin
Beiträge: 2.137
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20.03.2008 08:53
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Mit Geburtenrate muss ich da was dazu sagen. Die russische sinkt nämlich genauso (oder gar stärker??? - müsste man nachgucken...) *guckt-nach*
Aha.
Hier ein Auszug aus diesem Artikel:
In Antwort auf: Der so genannte „Mothers´ Index“, der sich an Kriterien wie Gesundheitslage oder Ausbildungsbedingungen orientiert, er-zielt die besten Resultate für Schweden (1. Platz), gefolgt von Island (2. Platz) und Norwegen (3. Platz). Die schlechtesten Aussichten haben der Studie nach Frauen in Niger (Platz 140), Sierra-Leone (Platz 139) und Jemen (Platz 138). Deutschland steht auf Platz 10 der Liste, Russland auf Platz 36. Die Geburtenrate spricht jedoch eine andere Sprache: Während in den reichen Industrieländern 1,4 Kinder auf eine Frau kommen, haben die ärmsten Länder wie Niger mit sieben Kindern pro Frau die höchste Geburtenrate.
Empirische Untersuchungen, die eine Abhängigkeit zwischen Geburtenrate und Wohlstand nachweisen, gibt es kaum. Anfang des 18. Jahrhunderts erkannte der englische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Robert Maltus: Je höher die Geburtenrate in einer Gesellschaft, desto niedriger der Konsum. Und desto niedriger der Konsum, desto weniger Kinder würden geboren. Die Geburtenrate lasse sich mit Geld kaum erhöhen, so die Quintessenz seiner Forschung. Doch in Russland versucht man, das demographische Problem mit Finanzmitteln zu lösen. Zwar kamen im Januar 2007 vierzehn Prozent mehr Kinder auf die Welt als noch im Jahr zuvor, doch Experten warnen vor verfrühter Euphorie. Die Statistik zeuge nur davon, dass das Gebären von Kindern auf einen früheren Zeitpunkt verlegt worden sei. „Ein Erfolg wäre es, wenn es zu einer 1,5-fachen Erhöhung der Geburtenrate käme und dieser Wert über mehrere Jahre hinweg aufrecht erhalten würde. Dies ist aber in Russland noch lange nicht der Fall“, sagt Anatolij Wischnewskij, Direktor des Instituts für Demographie der MoskauerWirtschaftsuniversität.
„Das Hauptproblem liegt in der falschen Zielsetzung des Staates“, meint der dreifache Vater Serafim Melentjew. „Die Leute sehen einfach keinen Grund, warum sie für Kinder auf materielle Güter verzichten sollten. Viele leben ohne große Ziele, verfallen in Depression, in Alkoholabhängigkeit und degenerieren.“ Das moderne Familienbild in Russland sieht ein Einzelkind vor. Weniger als die Hälfte der Russen, die ein Kind haben, wagen den Schritt zu einem zweiten. Nach Angaben des Zentrums für Demographie und Ökologie des Menschen der Russischen Akademie der Wissenschaften beträgt der Anteil der Erstgeborenen unter allen Kindern in den USA 40 Prozent, in Schweden 45 Prozent und in Russland schon 60 Prozent.
Ich bin mit einem Deutschen verheiratet (genauer gesagt mit einem Mittelfranken ). Und mein Vater, der unbedingt Enkel will, lässt keine Gelegenheit aus, um mich nicht mit dem schlauen Satz: "Ihr könntet doch schon längst gleichzeitig das demographische Problem in beiden Ländern lösen, wenn ihr wollt" auf den Arm nehmen.

 Roksi ..........................................................TM 003
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Roksi
Admin
Beiträge: 2.137
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20.03.2008 08:59
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Habe interessante Parallele im gleichen Text zu den Deutschen gefunden:
In Antwort auf: Viele Russen möchten wie Denis lieber bessere Bedingungen für ein Einzelkind schaffen, als sich selbst und weitere Kinder in Existenznöte zu bringen. „In der Praxis sieht es so aus, dass 25 Prozent der Russen nach der Geburt des zweiten Kindes unter die Armutsgrenze geraten. Die Frau muss eine gute Arbeit aufgeben und mit 1 200 Rubel im Monat auskommen.
Hier geht es zwar um Exitenzgrenze. In Deutschland ist es zwar nicht so extrem, aber der Gedankenvorgang ist der Gleiche: Man will sich nicht auf ein bestimmtes Lebensniveau zugunsten des Kindes verzichten.

 Roksi ..........................................................TM 003
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